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Einführung in die Bildbearbeitung
am Beispiel des Programmes Adobe Photoshop ™



Erforderliche Systemkomponenten

Computer: Hardware

leistungsfähiger PC oder Mac mit mindestens 32 MB RAM, 1 GB Festplatte (bzw. sog. Wechselplatten/CD-ROM-Laufwerk als Massenspeicher von Vorlagen), mindestens 17" Bildschirm (im Profibereich sind 21" Bildschirme üblich), hochauflösende Graphikkarte, hochwertiger Laserdrucker oder Farbtintenstrahldrucker, Flachbettscanner zur Bilderfassung

Computer: Software

lPixelbilder, die aus einzelnen Punkten bestehen, werden in Programmen wie MS Paintbrush (PC), Photoshop (Mac und PC, Profiprogramm), Corel Photopaint (PC) bearbeitet. Manche Programme (Canvas) sind in der Lage, sowohl Vektorgrafiken als auch Bitmaps zu verarbeiten. Zur Verwaltung von Bildersammlungen (Bilderkataloge) kann Paintshop Pro (Shareware für PC) verwendet werden, viele Bildmanipulationen sind mit diesem äußerst preisgünstigen Programm ebenfalls realisierbar.
Erstellen von Vektorzeichnungen aus Objekten z.B. mit CorelDraw (PC), Micrografx Designer (PC), Visio (PC), MacDraw (Mac), Aldus Freehand (Mac und PC) ... oder unzähligen anderen.

Drucker

Drucktechnik
Laserdrucker
arbeiten ähnlich wie ein Kopierer oder auch Faxgerät, d.h. mit der elektrostatischen Aufladung einzelner Punkte, aus denen das Druckbild zusammengesetzt wird. Entscheidend ist dabei die Auflösung, d.h. die Feinheit der einzelnen Punkte. Standard ist heute 300 dpi (dots per inch, ca. 120 Punkte pro cm), was bis zu 8 Mio. Punkten je DIN A4 Seite gleichkommt. Die doppelte, heute schon erschwingliche Auflösung von 600 dpi entspricht sogar der vierfachen Anzahl an Punkten: 64 Mio. Punkte je Seite.

Das Verfahren im einzelnen:

Die elektrostatische Aufladung wird durch einen elektronisch gesteuerten Laserstrahl erzeugt (hier ist der Unterschied zum Kopierer, bei dem der Laser- bzw. Quartz-Lichtstrahl die Vorlage abtastet).
Vor der Belichtung muß die Seite allerdings von einem sog. Raster Image Processor (RIP) berechnet bzw. in ihren Punkten aufgebaut werden, was bei 300 dpi und damit 8 Mio Punkten pro DIN A4 Seite einen Hauptspeicherbedarf von mindestens 1 Megabyte im Laserdrucker (!) voraussetzt.
Bei dem eigentlichen Druckvorgang wird ein Laserstrahl auf genau die Punkte einer Selen-Trommel gerichtet, die später Farbe tragen sollen. Dadurch wird die positive Ladung der Trommel an dieser Stelle zerstört, so daß der negativ geladene Toner dort haften bleibt. Anschließend wird der Toner auf das wiederum positiv geladene Papier übertragen und mit Hilfe einer kurzzeitigen Erhitzung auf über 200° C fixiert.

Andere Druckverfahren:

Tintenstrahldrucker sind kostenmäßig eher in der Klasse der Matrixdrucker anzusiedeln, also für geringe Druckvolumen. Hier wird die Auflösung dadurch verbessert, daß die Tinte beim Aufspritzen auf das Papier leicht verläuft und so keine einzelnen Punkte entstehen. Die High-End-Produkte sind aber insbesondere im Farbdruckbereich zur Erstellung geringer Auflagen (etwa Folien) auch für „professionelle" Zwecke interessant. Ein Problem ist allerdings nach wie vor die mangelnde Lichtechtheit der verwendeten Tinten. Inzwischen sind Tintenstrahldrucker bis zu einer Auflösung von 1.440 x 720 dpi im Handel.
Thermotransferdrucker, Fotodrucker sind inzwischen auf für den lowcost-Bereich attraktiv geworden. Sie liefern sehr gute lichtbeständige Ausdrucke, allerdings sind die Druckkosten je Blatt sehr hoch.
In diese Klasse fallen auch die sog. Plotter, die u.a. bei hochwertiger Ausgabe von Zeichnungen (Baupläne) eingesetzt werden, da sie Linien und Flächen mit Stiften durchgehend zeichnen.
Fotosatzbelichter erreichen dagegen eine wesentlich höhere Auflösung und werden daher im professionellen Bereich eingesetzt. Standard ist hier 1.270 dpi, es gibt aber auch Belichter mit bis zu 2.540 dpi. Damit werden allerdings lediglich die Druckvorlagen (speziell beschichtete Metallplatten) erstellt. Als günstige Drucktechnik für mittlere Auflagen (Zeitungen, sog. Akzidenzdrucke) wird dabei oft der kostengünstige Offsetdruck verwendet, der ähnlich zum elektrostatischen Laserdruckverfahren mit dem Gegensatz von Fett (=Farbe) und Wasser arbeitet.


Druckersoftware: Das Prinzip von Postscript
Wie werden die Bildpunkte berechnet?
Bei Nadeldruckern sowie herkömmlichen Laser- und Tintenstrahldruckern geschieht das mit Hilfe der sog. Druckertreiber, die speziell auf den entsprechenden Drucker bzw. die Modellreihe zugeschnitten ist bzw. sich an bestimmten Firmenstandards orientieren: So emulieren z.B. die preisgünstigen OKI und Brother-Drucker dieHP PCL (Printer Command Language) von Hewlett-Packard, d.h. sie verhalten sich genau wie diese Drucker.
Aber es gibt – gerade im professionellen DTP-Bereich – auch eine wesentlich elegantere Alternative:
Postscript von Adobe ist eine Seitenbeschreibungssprache, d.h. eine vollwertige prozedurale Programmiersprache, die Grafiken und Text für jeweils eine Druckseite in mathematischen Formeln beschreibt und so die Schnittstelle zwischen Anwendungsprogramm und dem Drucker (bzw. einer Ausgabeinheit allgemein) standardisiert.
Es ist möglich, eine Datei im Anwendungsprogramm nicht nur direkt zu drucken, sondern die Seiten in eine Postscript-Datei auszugeben, abzuspeichern und erst später (und eben von einem anderen Rechner aus) diese fertige Postscript-Datei auf dem vorher eingestellten Drucker auszugeben. Bei dieser Vorgehensweise braucht der ausgewählte Drucker nicht an den eigenen Rechner angeschlossen zu sein, es reicht der richtige Druckertreiber, um die Postscript- Datei mit einer hohen Druckqualität schon zu Hause zu erzeugen und später auf einem Fotosatzbelichter auszugeben .(In der Praxis können dabei allerdings Schwierigkeiten auftreten!)

Scanner

= „Blattleser" (wrtl. Übersetzung), also ein Gerät zum Einlesen von Grafiken und Text

Technik
Auch hier ist das Verfahren ähnlich zum Kopierer, wenn auch in anderer Hinsicht: Die Vorlage wird mit einem Lichtstrahl abgetastet und digitalisiert, dh. in elektronische Binärdaten (Punkt/kein Punkt) umgewandelt.
Alle eingelesenen Vorlagen stehen zunächst nur als sog. Bitmaps, also Grafiken aus einzelnen Punkten zur Verfügung, lassen sich allerdings mit verschiedenen Techniken nachbearbeiten.

Qualitätskriterien
Auch hier hängt die Qualität sehr stark von der Auflösung des Scanners ab, daneben spielen aber auch Art, Helligkeit und Kontrast der Vorlage eine Rolle. Für gute Scanergebnisse ist es absolut notwendig, den Scanner und den Monitor zu kalibrieren. Besonders bei Farbscans kann es notwendig werden, über Testdrucke bei der in Frage kommenden Druckerei Scanner und Monitor auf den dortigen Belichter und die Druckmaschine, die zum Weinsatz kommt, zu eichen, um Farbverfälschungen auszuschließen.
Wichtig: Nach der Kalibierung darf die Scanner- und Monitoreinstellung nicht mehr verändert werden.

Auflösung: sie liegt im DTP-Bereich etwa bei 72 dpi (geeignet für Bildschirmdarstellung), 150 dpi (normale Fax-Qualität), 300 dpi (normale Druckerauflösung), reicht aber auch bis zu 1200 dpi.

Arten der Vorlage

Strichzeichnungen eignen sich naturgemäß am besten zum Einscannen, da sie nur aus schwarzen und weißen Punkten bestehen.
Halbtonvorlagen (Fotos) enthalten Grautöne, die beim Scannen als Bitmap durch eine Gruppierung der schwarzen Punkte (dithering) angenähert werden: dicht stehende, dicke Punkte erzeugen einen schwärzeren Bereich, dünnere, weiter auseinander stehende Punkte einen helleren Bildbereich.
Dieses Verfahren wird als Rasterung bezeichnet und z.B. – in relativer schlechter Qualität – auch bei der Herstellung von Zeitungen im Offsetdruck verwendet. Qualitätsdrucke (z.B. Farbseiten von Geo) werden dagegen im Tief-/ Hochdruck hergestellt, wo eine stufenlose Abstimmung der Farbstärke durch eine unterschiedliche Höhe der Vorlagenfläche möglich ist.
Beim Scannen von Halbtonvorlagen wird diese üblicherweise in 256 Graustufen, also 8 Bit Farbtiefe pro Bildpunkt, digitalisiert.
Farbige Vorlagen sind noch schwieriger einzuscannen, da der Speicherbedarf um ein Vielfaches steigt: Pro Bildpunkt muß nicht ein Bit, sondern bei nur 16 Farben vier Bit, bei 256 Farben 1 Byte aufgewendet werden, üblich sind hier 16,7 Mio. Farben (true color), was einer Farbtiefe von 24 Bit entspricht – das Einlesen einer DIN A4 Seite mit der Auflösung von 300 dpi bei einer Farbteife von 24 Bit ergibt so eine Dateigröße (unkomprimiert) von etwa 30 - 40 MB.

Nachbearbeitung

Fotos: mit Programmen wie Adobe Photoshop (PC und Mac), Aldus Photostyler (PC) oder Corel PhotoPaint (PC) lassen sich z.B. Kontraste verstärken, schärfen, retuschieren und so die Ausgabequalität bzw. Reprofähigkeit beim Offsetdruck verbessern.
Grafiken lassen sich oft vektorisieren, d.h. in Objekte umwandeln. Dazu dient z.B. CorelTrace (PC).



Grundlagen Grafik

Grafische Vorlagen

Vektorzeichnungen
Vektorzeichnungen sind die computergerechteste Form von Grafiken, da sie sich ohne Qualitätsverlust verändern (skalieren) lassen (analog zur Postscript-Schrift).
Solche Zeichnungen werden nicht in ihrer konkreten Form abgespeichert, sondern als mathematische Formeln (eben Vektoren), die für jede Ausgabe mit den jeweils angegebenen Maßen neu errechnet werden.
Typische Anwendungsfelder sind technische Dokumentationen, die zur Illustration von Sachverhalten oft auf Maschinen- und Teilezeichnungen zurückgreifen. Durch ihre hohe Reproduktionsqualität vom Computer aus, werden sie aber auch -– sofern sich Konturen bestimmen lassen – für jede Art von hochwertigen Graphikausgaben verwendet (z.B. Firmenlogos).

Pixelbilder
Durch die Speicherung als Raster ist man hier sehr stark auf ein bestimmtes Ausgabegerät (bzw. die entsprechende Größe und Auflösung der Ausgabe) festgelegt, wenn man eine optimale Qualität erreichen will. So müssen Bilder für eine Bildschirmdarstellung z.B. auf eine wesentliche niedrigere Auflösung hin bearbeitet werden, als für eine (Laser-) Druckausgabe.
Dennoch kommt man in vielen Fällen nicht um das Pixelformat herum, insbesondere bei Fotos gibt es einfach keine andere Möglichkeit (zumindest wenn man von einer aufwendigen, professionellen Nachbearbeitung absieht).
Andererseits reicht das Bitmapformat mit einer entsprechenden Auflösung für den „Hausgebrauch" oft auch aus, wobei aber die Dateigröße sehr stark zunimmt.

Clipart
Cliparts sind vorgefertigte und katalogisierte Gebrauchsgrafiken, wobei ein Grundstock bei vielen Grafikprogrammen (bzw. sogar im Microsoft Office Paket) mitgeliefert werden.
Dabei handelt es sich um Illustrationen, Symbole, Piktogramme oder auch um ganz einfache – aber sehr nützliche – Gestaltungselemente wie z.B. Pfeile, Punkte, Rahmen, Wellen- und Schattenlinien.
Diese sind oft thematisch geordnet (bei CorelDraw wird sogar eigens ein gedruckter Katalog mitgeliefert).
Das Dateiformat ist unterschiedlich, es kann sich sowohl um Vektor- als auch Bitmapgrafiken handeln. Durch eine spezielle Komprimierung sind Clipart-Dateien oft nur wenige KB groß.

Grafikformate

Bei dieser Übersicht gängiger Grafikformate und ihrer Dateinamenerweiterungen ist zu beachten, daß DOS/Windows jeweils nur drei Zeichen als Extension (Endung des Dateinamens zur Erkennung des Dateityps) zulassen !

Programmspezifische Erweiterungen

  • QuarkXPress Dateiformat (*.qxd), Satzprogramm für die Endbearbeitung von Dokumenten und daher nur eingeschränkt exportierbar, Dateien können auf Mac und Windows-PCs bearbeitet werden (Achtung: Schriften sind unterschiedlich und haben auch beim gleichen Font oft verschiedene Laufweiten!)
  • PageMaker (*.pm5 oder *.pm6, je nach Versionsnr.), Satzprogramm für die Endbearbeitung von Dokumenten und daher nur eingeschränkt exportierbar, Dateien können auf Mac und Windows-PCs bearbeitet werden (Achtung: Schriften sind eventuell unterschiedlich!)
  • CorelDraw (*.cdr, von wenigen anderen Programmen importierbar)
  • Designer 4.0, gute Exportfunktion
  • PowerPoint 4.0 (Präsentationsprogramm)
Betriebssystemspezifische Grafikformate

  • Windows Bitmap-Formate (*.bmp), mind. 75 dpi, normal 300-600 dpi
  • Windows Metafile (*.wmf), Austauschformat mit relativ geringer Qualität
  • Apple Macintosh Standard Grafikformat ( (*.pict)als PICT2 auch farbfähig und höhere Auflösungen möglich).

standardisierte Grafikformate und de-facto-Standards
  • Encapsulated Postscript (*.eps), spezielle Postscript-Form für Grafiken, wird auch bei freigestellten Bildern als EPS mit Beschneidungspfad (Photoshop PC und MAC) verwendet.
  • Graphic interchange format (*.gif), sehr hohe Komprimierung, dafür geringere Qualität und Farbtiefe (256 Farben, entspricht einer Farbtiefe von 8 Bit), u.a. für Bildschirmdarstellung oder WWW-Design verwendet.
  • Optionen: Animated gifs (*.gif): mehrere GIF-Bilder in einer Datei, die wie ein Film oder eine Diashow ablaufen (für WWW-Design), ebenfalls kann eine beliebige Farbe als transparent definiert werden (für WWW-Design).
    Weitere Informationen über die Gestaltungvon internettauglichen Bilder können Sie sich bei Stefan Münzer (komplette deutsche HTML-Dokumentation zum herunterladen!) holen.
  • Joint Picture Experts Group(*.jpg), internationaler ISO-Standard, v.a. für Fotos und Halbtondarstellungen gut geeignet; sehr gute Komprimieralgorithmen (für WWW-Design)
  • TIFF/TIFTagged Image File Format (*.tif), sehr hohe Druckqualität durch (leider unterschiedlich) standardisierte Beschreibungssprache, Standartbildformat für Eingliederung in Satzdateien.
    TIFs immer ohne Komprimierung speichern = macht weniger Probleme beim Belichten.
  • Word Perfect Graphics (*.wpg), eignet sich sehr gut für Ausdrucke, da eine Grafik automatisch an die Seitenbreite/-größe angepaßt wird
  • Photoshopeigenes Format (*.psd), bei dem Layer und Pfade zur späteren Weiterbearbeitung mitgespeichert werden können.

Bildgröße und Auflösung

Die Größe eines Pixelbildes ergibt sich aus der Anzahl der Pixel des Bildes (in Breite und Höhe) und der dazugehörigen Auflösung (in Pixeln je Zoll [dots per inch=dpi]) des Ausgabegerätes (Monitor, Drucker, Belichter).
Beispiel: Ein Bild hat eine Breite von 600 Pixeln. Bei einer Auflösung von 300 dpi ist das Bild demnach 600/300=2 Zoll breit. Bei einer Auflösung von 100 dpi wäre das Bild 600/100=6 Zoll breit.
Für Drucksachen sollte das Bild eine Auflösung von etwa 240 bis 300 dpi bei Graustufen- und Farbbildern aufweisen, bei Bitmaps (reine SW-Bilder) sollte die Auflöung mindestens 1200 dpi betragen, um den Treppeneffekt bei diagonalen Linien weitestgehend zu reduzieren.
Fürs Internet bestimmte Bilder können mit einer Auflösung von 72 dpi abgespeichert werden - das entspricht der Auflösung des Ausgabemediums, nämlich des Computermonitors.
Die Bildgröße in Byte (kB, MB) läßt sich folgendermaßen berechnen:
Bildbreite in Pixel mal Bildhöhe in Pixel mal Farbtiefe in Byte/Pixel.

Beispiel 1: Ein Graustufenbild (Farbtiefe 8 Bit, das entspricht 1 Byte) hat eine Breite von 600 Pixeln und eine Höhe von 200 Pixeln. Die Dateigröße wäre dann 600 x 200 x 1 Byte=120.000 Byte= 120 kB.

Beispiel 2: Ein Farbbild mit 24 Bit Farbtiefe (entspricht 3 Byte) im Format 10 x 15 Zoll hat bei einer Auflösung von 300 dpi folgende Dateigröße:
  • Berechnung 1: Bildbreite
    10 Zoll mal 300 dpi = 3000 Pixel Bildbreite
  • Berechnung 2: Bildhöhe
    15 Zoll mal 300 dpi = 4500 Pixel Bildhöhe
  • Berechnung 3: Bildgröße:
    3000 x 4500 x 3 Byte= 40.500.000 Byte = 40,5 MB



    Bilderfassung und -retusche am Beispiel Photoshop


    Allgemein gilt:

    Je besser die einzuscannende Vorlage beschaffen ist, desto besser ist auch das Druckergebnis. Für hochwertige Ergebnisse wie Kunstkataloge sollten professionelle Abzüge als Scanvorlagen vorhanden sein.
    Mit einem richtig justierten Flachbettscanner heutigen Standards sind Bitmap- und Graustufenbilder in einer professionellen Qualität erfaßbar.
    Bei Farbbildern muß immer mit Farbverfälschungen gerechnet werden: Angefangen bei der Farbinterpretation durch den Scanner über die Bildschirmdarstellung bis zum Farbausdruck auf dem Tintenstrahldrucker kann die tatsächliche Farbqualität nur sehr unzureichend kontrolliert werden. Um korrekte Farbdarstellung zu kontrollieren, sollte in der Druckerei ein Proof vorab erstellt werden, der – relativ exakt – das wahrscheinliche Druckergebnis anzeigt.


    Scan und Retusche einer Farb- oder Graustufenvorlage

    Vorbereitung:
    Der Scanner muß mit dem Computer verbunden sein, die entsprechende Scansoftware (meist ein plugin in eine vorhandene Bildbearbeitungssoftware) muß eingerichtet sein. Mit der meist beiliegenden Kalibriersoftware und den Farb- bzw. Graukeilen kann der Scanner kalibriert werden. Das Vorlagenglas des Scanners muß absolut sauber sein – jedes Staubkorn wird mitgescannt!
    Die Vorlage wird mit der Bildseite nach unten in den Scanner eingelegt und möglichst exakt ausgerichtet. Dabei muß darauf geachtet werden, daß das Kalibrierungsfenster des Scanners nicht verdeckt wird.

    Previewscan (Vorschaubild):
    Nach dem Öffnen des Scan-Plugins im Photoshop über Datei/Importieren/UMAX Magic Scan muß nun die Farbwahl (Bitmap, Graustufen oder RGB), die Art der Vorlage (reflektierend oder durchscheinend) und die gewünschte Scanauflösung (für Druckvorlagen 240 – 300 dpi) eingestellt werden.
    Nach dem Betätigen des Knopfes Preview macht der Scanner einen Schnelldurchlauf über die gesamte mögliche Scanfläche und zeigt diese im rechten Vorschaufenster des Programms (in einer verminderten Bildqualität) an.

    Vorbereitung des eigentlichen Scans:
    Nachdem das Vorschaubild angezeigt wurde, kann mit dem Rahmenwerkzeug eine Auswahl – die zu scannende Vorlage mit etwas Rand – auf der Scanfläche bestimmt werden. Weiterhin können Auflösung, Bildgröße, eventuell notwendige Drehung, Farb- bzw. Graukeilkorrekturen hier bereits eingestellt werden.
    Mit der Option Batchscan können für mehrere auf dem Vorlagenglas liegende Bilder individuelle Einstellungen abgespeichert werden.
    Nun kann mit dem Knopf Scan der eigentliche Scanvorgang gestartet werden. Das gescannte Bild wird im Anschluß daran im Photoshop sofort angezeigt.
    Wurde die Option Batchscan eingesetzt, werden nun alle Vorlagen nacheinander mit den jeweiligen Einstellungen gescannt und in ein vorher definiertes Verzeichnis geschrieben.

    Retusche:
    • Bild ausrichten und beschneiden
      Falls das Motiv nicht gerade gescannt wurde, kann über Bild / Drehen / Per Eingabe das Motiv nach numerischer Eingabe entsprechend gedreht werden.
      Mit dem Freistellungswerkzeug (Werkzeugleiste: 1. Spalte, 4. Werkzeug von oben) kann anschließend ein Rahmen aufgezogen werden, der mittels Eckanfassern noch variiert werden kann. Durch Klicken innerhalb des Rahmens wird das Bild auf dem gewählten Ausschnitt freigestellt.

    • Grauwertverteilung
      Über Fenster / Paletten / Informationen zeigen wird ein Fenster geöffnet, in dem die Grau- bzw. Farbwerte des aktuellen Bildausschnittes angezeigt werden, je nachdem, wo sich der Cursor gerade über dem Bild befindet.
      Druckvorlagen müssen Graustufenbilder so eingestellt werden, daß an keiner Stelle des Bildes 100% schwarz bzw. 0% schwarz (= weiß) sind – diese Stellen würden „ausreißen":
      Druck hat auch eine scheinbare Weißfläche immer noch ein feines Korn (ca. 5%), eine Schwarzfläche entsprechend ca. 95%, damit nicht der Vollton (100%) gedruckt wird. Zur Änderung dieser Werte muß die Gradationskurve (Verteilung der Schwarzwerte von 0 – 100%) korrigiert werden. Im Menü Bild /Einstellungen / Gradationskurven können diese Änderungen durch Anheben der Kurve im Weißbereich (links unten) auf 5% und durch Absenken der Kurve im Schwarzbereich (rechts oben) auf 95% des Ausgangswertes vorgenommen werden.
      Informationsfenster kann jederzeit der Erfolg der Änderung überprüft werden.
      Helligkeiten und Grauwertverschiebungen zur Erhöhung der Bildqualität können durch Manipulation der Gradationskurve ebenfalls eingestellt werden. Ausprobieren!

    • Bild schärfen
      Über Filter / Schärfefilter / Scharfzeichnen kann ein unscharfer Scan mit einfachen Mitteln verbessert werden.
      Über Filter / Schärfefilter / Unscharf maskieren kann ein unscharfer Scan mittels verschiedener Parameter exakt geschärft werden – bei den Einstellungen hilft nur probieren!

    • Bildgröße und Auflösung
      Über Bild / Bildgröße kann die Bildgröße und die Auflösung des Bildes verändert werden.
      Achtung: Kleinerrechnen geht immer – falls eine höhere Bildauflösung oder ein größeres Bild gewünscht werden, sollte der Scanvorgang mit den entsprechenden Werten wiederholt werden.
    Scan und Retusche einer Schwarzweißvorlage

    Schwarzweißbilder (Bitmaps) können auf verschiedene Weise gescannt werden:
    • Scan als Schwarzweißbild:
      Auflösung auf 1200 dpi stellen
      Nach dem Preview mit den Gradationskurven versuchen, einen möglichst harten Kontrast zu erhalten und scannen.

    • Scan als Graustufenbild
      je nach Größe der Vorlage ebenfalls mit 1200 dpi
      Achtung: Der vorhandene Arbeitsspeicher (RAM) muß ausreichen !
      Mit Bild / Einstellungen / Gradationskurven muß nun die Gradationskurve möglichst steil eingestellt werden.
      Von links unten nach rechts unten (bis ca. zur Mitte): Damit werden eventuell vorhandene helle Graustellen (Flecken im Papier etc., die eigentlich weiß werden sollen) durch weiß ersetzt
      Von rechts oben nach links oben (bis ca. zur Mitte): Damit wird definiert, welche dunklen Bereiche schwarz werden sollen.
      Verschieben der nun fast senkrechten Gradationskurve kann die Stärke von Linien, Schrift etc. genau eingestellt werden.
      Nach links: Schwarzbereich wird abgeschwächt
      Nach rechts: Schwarzbereich wird dichter
      Über Bild / Schwarzweiß kann das so vorbereitete Bild nun in ein Bitmap verwandelt werden. Unbedingt einzuschalten ist die Option 50% Schwellenwert, das Dithering muß ausgeschaltet sein. Für Druckvorlagen sollte die Auflösung auf 1.200 dpi eingestellt werden.


    Literaturempfehlung


    • Insiderbuch „Photoshop", Linnea Dayton und Jack Davis
      Addison-Wesley Verlag
      ISBN: 3-907020-31-6
    • „Scannen – mit Desktop-Scannern zum perfekten Bild", Helmut Kraus
      Addison-Wesley Verlag
      ISBN: 3-89319-890-3


    Links



    Impressum

    Die Grundlage dieses Textes hat mir freundlicherweise Frank Krüger, M.A., vom Fachbereich 23 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zur Verfügung gestellt, dem an dieser Stelle mein Dank gilt.
    Abgesehen von kleinen Änderungen im Gesamttext von Frank Krüger stammen die Kapitel Bilderfassung und -retusche am Beispiel Photoshop von Uwe Büchler.

    Stand: 1. Mai 1998

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